Elfenbein

Elfenbein
El|fen|bein ['ɛlfn̩bai̮n], das; -[e]s:
Substanz der Stoßzähne des Elefanten:
eine Kette aus Elfenbein.

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Ẹl|fen|bein 〈n. 11; unz.〉 Zahnbein der Zähne von Elefanten, Mammut, Walross, Nilpferd u. Narwal [<ahd. helfant + bein „Elefantenknochen“; → Elefant, Bein]

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Ẹl|fen|bein [ahd. helfant = Elefant u. bein = Knochen], das; -s: aus Dentin bestehendes Material der Stoß- bzw. Eckzähne von Elefant, Mammut, Walross u. Narwal. Unter pflanzlichem oder vegetabilischem Elfenbein versteht man die – früher zu Knöpfen verarbeiteten – Samen der Steinnuss- oder Elfenbeinpalme.

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Ẹl|fen|bein, das; -[e]s, -e [mhd. helfenbein, ahd. helfantbein = Elefantenknochen]:
1. <Pl. selten> Substanz der Stoßzähne des Elefanten, die als wertvolles Material [künstlerisch] verarbeitet wird.
2. <meist Pl.> (Kunstwiss.) Kunst-, Kultgegenstand, Schmuck aus Elfenbein (1):
-e aus Ephesus.

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Elfenbein
 
[althochdeutsch helfantbein »Elefantenknochen«],
 
 1) das Zahnbein der Stoßzähne von Elefant und Mammut, im weiteren Sinn auch das Zahnbein der Eck- und Schneidezähne von Walross, Narwal und Nilpferd, das allerdings von geringerer Qualität ist. Wegen der besseren Qualität wird in der Regel das Elfenbein der Stoßzähne des männlichen Afrikanischen Elefanten zur Herstellung von Gebrauchs- und Schmuckgegenständen verwendet. Elfenbein ist polierbar, vergilbt an der Luft und ist mit Wasserstoffperoxid bleichbar; kochendes Wasser macht es biegsam. Elfenbein dient zur Herstellung von Schnitzereien (Elfenbeinschnitzerei), Billardbällen, Klaviertastenbelag, Stock-, Schirm- und Messergriffen, Kämmen, Bürsten u. a. Die sehr unterschiedliche Qualität des Elfenbeins hängt in erster Linie vom Klima des Herkunftlandes ab. - Man schätzt, dass früher rd. 45 000 Elefanten (v. a. Afrikanische Elefanten) jährlich wegen des Elfenbeins erschossen wurden. Um den Afrikanischen Elefanten vor der Ausrottung zu retten, wurde er 1989 in das Washingtoner Artenschutzübereinkommen aufgenommen, wodurch der Handel mit Elfenbein (Elefanten) verboten wurde.
 
 
Als fossiles Elfenbein, das schon bei Theophrast und Plinius des Älteren erwähnt wird, werden die Stoßzähne des nach der letzten Eiszeit ausgestorbenen Mammuts und des noch in der Nacheiszeit in Amerika lebenden Mastodons bezeichnet. Im alten Ägypten war die Insel Elephantine Sammel- und Stapelplatz für die als Tribut von den afrikanischen und vorderasiatischen Ländern abzuliefernden Elefantenzähne. Elfenbein wurde dort als Heilmittel verwendet. Der Prophet Ezechiel (um 590 v. Chr.) erwähnt Elfenbein zusammen mit Ebenholz (Hesekiel 27, 15), wahrscheinlich, weil beides zusammen schon von den Hebräern zu Einlegearbeiten verwendet wurde. In Troja wurde ebenfalls Elfenbein gefunden. Der römische Arzt Scribonius Largus (1. Jahrhundert) verwendete Elfenbeinspäne als Arzneimittel.
 
Elfenbein ist Symbol für die Tugend der makellosen und beständigen Reinheit; in der Lauretanischen Litanei wird die Jungfrau Maria als »elfenbeinerner Turm« bezeichnet.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
afrikanisches Kunsthandwerk: Perlen, Gold und Elfenbein
 
 2) vegetabilisches Elfenbein, das harte Endosperm (Nährgewebe) einiger Palmensamen, z. B. der Ägyptischen Dumpalme und der Elfenbeinpalme; wird besonders zu Knöpfen und Schmuckgegenständen verarbeitet.
 

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Ẹl|fen|bein, das; -[e]s, -e [mhd. helfenbein, ahd. helfantbein = Elefantenknochen]: 1. <Pl. selten> Substanz der Stoßzähne des Elefanten (im weiteren Sinne auch das Zahnbein der Eck- u. Schneidezähne von Walross, Narwal u. Nilpferd), die als wertvolles Material [künstlerisch] verarbeitet wird: ein riesiges Schachbrett mit Figuren aus E. (Ziegler, Labyrinth 210); *schwarzes E. (Sklaven aus Schwarzafrika; zur Zeit der Sklaverei bezogen auf ihren wirtschaftlichen Nutzen). 2. <meist Pl.> (Kunstwiss.) Kunst-, Kultgegenstand, Schmuck aus ↑Elfenbein (1): -e aus Ephesus.

Universal-Lexikon. 2012.

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